Der Hofnarr aus Bad Münster am Stein-Ebernburg informiert | Startseite
Vorsicht Medien
Wie viel Sozialstaat können wir uns noch leisten?
Frageergänzung des Hofnarren: "Nachdem zockende Banken und marode Konzerne finanziell bedient wurden?"
Bettina Schausten und Christian Sievers präsentieren das ZDF-Wahlforum zur Bundestagswahl. Im Mittelpunkt standen dabei die Fragen der Bürgerinnen und Bürger (Wirklich?). Spitzenpolitiker diskutieren nicht nur mit Betroffenen im Studiopublikum. Auch die Fernsehzuschauer können ihre Fragen und Meinungen direkt in die Sendung geben - via Internet, Telefon, E-Mail und Fax.
E-Mail: wahlforum@zdf.de
Hier die Stellungnahme des Hofnarren aus Bad Münster:
Sicher belastet die Wirtschaftskrise unser Sozialsystem. Bei zunehmender Kurzarbeit, steigenden Zahlen prekärer Arbeitsverhältnisse, 1-Euro-Jobs, des unbezahlten Praktikantenunwesens, Zunahme der Arbeitslosigkeit und Anstieg der Bezieher von Hartz IV verwundert das sicher keinen Bürger. Und in den, von zockenden Banken und maroden Betrieben und Konzernen geplünderten, Staatskassen fehlt jetzt das Geld.
Darüber, daß die Sozialkassen finanziell so mies dastehen, braucht sich aus der Politik niemand zu wundern. Wer, wie in der Vergangenheit geschehen, artfremde Kosten mit Geldern aus den Sozialkassen finanziert und sich der Schaffung eines nationalen Mindestlohns verweigert, der ein krisenfestes Arbeitseinkommen sichert, der braucht sich nicht zu wundern, wenn durch zwar geschaffene, aber prekäre Arbeitsplätze, das Beitragsaufkommen für unsere Sozialkassen ständig sinkt.
Schon jetzt wird ein Drittel des erwirtschafteten Bruttosozialproduktes (ohne die Geschenke an zockende Banken und marode Firmen) für die soziale Sicherung ausgegeben. Ab 2010 droht den Arbeitnehmern ein drastischer Anstieg der Sozialbeiträge, was im Wahlkampf jedoch verschwiegen wird.
Ich habe in meinem ganzen politischen Leben noch nie einen so leisetreterischen Wahlkampf, wie den von 2009, erlebt. Und anstatt die Politik der Lautlosigkeit richtig aufzumischen, spielen die Medien als willfährige Helferlein in diesem Schweigewahlkampf noch ihre zugedachte Rolle mit. Auch bei der Sendung
"ZDF - Wahlforum" liegt es in den Händen der Moderatorinnen/Moderatoren, welche Bürgerfragen sie zulassen. Mit tendenziösen Berichten und Darstellungen soll die Restwählerschaft dazu gebracht werden, ihr Kreuzlein an der richtigen Stelle zu machen
Die Arbeitgeber warnen aus nachvollziehbaren Gründen schon jetzt vor zu hohen Ausgaben für die Sozialkassen, die Gewerkschaften dagegen sprechen schon von Rissen im System. Ich erlaube mir von einem System zu sprechen, das an Auszehrung sterben wird.
Es wird sich nichts ändern, sollange in Deutschland Parteien herrschen, die in Wahrheit nur 20 - 25% des Wahlvolkes hinter sich haben (Das ist eben beim Verhältniswahlrecht möglich); und die sich den Lobbyisten mehr verpflichtet fühlen als ihrer Wählerschaft. Aber das versteht man als verständiger Bürger, schließlich wollen sich die Politiker nicht die Aufbesserung ihrer ach so kärglichen Altersbezüge durch Aufsichtsratsposten und Lobbytätigkeit versauen.
Die Fragen des ZDF-Wahlforums vom 24.08.2009:
Antworten des Hofnarren in blauem Text
1. Wie hoch werden die Beiträge für Krankenkassen, Renten und Arbeitslosenversicherung steigen?
- In jedem Fall zu hoch. -
2. Was kommt auf die Deutschen in den nächsten Jahren zu?
- Auf Normalverdiener und Prekariat nichts Gutes -
3. Müssen die Rentner um ihre Alterssicherung fürchten, und was ist die Rentengarantie wert?
- Rentner müssen sich um ihre Rente sorgen. Und nennen sie mir eine Regierungsgarantie für die das Volk nicht hätte einstehen müssen. -
4. Welche Antworten haben die Parteien, die das Land die nächsten vier Jahre regieren wollen?
- Überhaupt keine (sind Parteien der Schweiger) oder phantastische Antworten (sind Parteien der Sozial-Romantiker); wirklich nützliche Entscheidungen werden in unserer Republik schon seit unzähligen Legislaturperioden in einer konzertierten Aktion von Lobby und Politikern verhindert.
Der Lobbyismus hält mit seinen Krakenarmen die Legislative, Judikative und Exekutive in lähmender Umarmung. Bei uns sind Gesetzgeber, Richter, Ausführende bis in die niedrigste Ebene käuflich. Politiker arbeiten schon seit Jahren mit äußerstem Fleiß und ausdauernder Beharrlichkeit an der Aushöhlung bzw. Zerstörung unserer Grundrechte. Medien helfen noch dabei, indem sie unnötigerweise Ängste schüren, die selbst mit der Abschaffung aller Menschenrechte nicht beseitigt werden können.
Ich schlage vor: Wer sich aller Ängste, die das Leben eben mit sich bringt, entledigen will, der möge sich erschießen oder sonstwie umbringen.
Übrigens - können Sie sich an ein Wahlversprechen in den letzten 20 Jahren erinnern, das nach der Wahl noch Bestand gehabt hätte?
- Saarbrücker Online-Zeitung - http://www.saarbruecker-online-zeitung.de -
Personalisierung im Wahlkampf: Kesseltreiben gegen Oskar Lafontaine
Veröffentlicht am 7. August 2009 - 18:21
Die Saarländer müssen sich langsam fragen wen sie da eigentlich mal gewählt hatten
Oskar Lafontaine, für die Mainstreammedien der Satan von der Saar - Foto. SaarKurier
Von Hans-Jörg Schneider
Die Zuspitzung auf Personen statt auf Inhalte ist eine Wahlkampftaktik, die vor allem durch das Fernsehen früher ungeahnte Dimensionen erreicht hat. Die Präsentation von Parteien durch ihre prominenten Vertreter in TV-Interviews und Talkshows lässt sich durch die sogenannten Moderatoren oder durch die Auswahl der Gesprächspartner fast beliebig manipulieren. Anschließend können dann andere Medien Urteile und Vorurteile bestätigen, über- oder untertreiben, und diese durch ihre längerwirkende Präsenz in konventioneller oder elektronischer Form effektiv multiplizieren.
Diese Mechanismen können je nach Vorliebe zugunsten oder zum Nachteil eines Kandidaten eingesetzt werden. In positives Licht getaucht wird zur Zeit etwa der Freiherr von und zu Guttenberg, der ungestraft Widersprüche zur eigenen Partei entwickeln darf und damit einen Teil der CDU/CSU-Klientel vor dem Abwandern zur FDP schützt. Auch die Bundeskanzlerin erfreut sich einer kaum mehr kritisch hinterfragten Position, was sie wie einstmals Kohl durch Aussitzen der Probleme erleichtert. Nochmehr durfte sich der Bundespräsident vor seiner Wiederwahl der kaum getrübten Besonnung durch die Medien erfreuen.
Das Gegenstück liefern die meisten Medien mit den zunehmenden Kampagnen gegen Oskar Lafontaine. Einen wirkungsvollen Auftakt bildete das ZDF-Interview mit dem Leiter des Hauptstadtbüros Berlin, Peter Frey am 12. Juli 09 in Saarbrücken. Dieser machte es praktisch unmöglich, sich von den Argumenten der Linken ein Bild zu machen, indem er unablässig die Person seines Gesprächspartners angriff. Der ZDF-Interviewer sprach anschließend von Lafontaine als “dünnhäutig”, “verunsichert” , aus der “Fassung” geraten, als einem Mann der “kaum ruhig stehen kann”.
Ähnlich fielen z.B. Organe der WAZ-Gruppe nach dem ZDF-Sommerinterview über Lafontaine her: er ist “umstritten”, “angefressen”, er “giftet”, “meckert” mit “gefrorenem Lächeln”, er “poltert”, er “mault”, ist “immer aufgeregter” und er ist “erkennbar angeschlagen”. Wie die Süddeutsche Zeitung zum dem Interview notierte „…ein aggressiver Schlagabtausch … nach einer Eingangsmoderation von polemischer Schärfe“, mit dem Schluss : „Oskar Lafontaine ist für die politische Klasse nun mal der Buhmann Nummer eins.“
Eine neue Zuspitzung erlaubte sich die früher einmal als eher linksliberal geltende Frankfurter Rundschau vom 29.07.2009 * mit ihrer Kritik über die “Illner intensiv” -Runde mit Lafontaine im ZDF am 28.7. Da wird der „..saarländische Napoleon-Imitator in seiner grenzenlosen Gier nach Aufmerksamkeit“ als “Saarkasper“ abqualifiziert; dann heißt es: „Die Medien in Deutschland, sagt er ungestört in einem deutschen Medium, seien ja in den Händen von zehn reichen Familien, und in deren Interesse liege es nun mal, die Linke klein zu halten. Jetzt muss er nur noch von jüdischen Familien reden, dann darf er bei der NPD eintreten, die redet genauso.“ Lafontaine als Antisemit - trüber geht`s wohl nicht.
Wie die Online-Zeitung Telepolis am 03.08.2009 * vermerkt: “Lafontaine ist vom Medienmainstream quasi publizistisch zum Abschuss freigegeben. Und so geschah es, dass der Politiker Lafontaine in den Medienerzeugnissen nicht mehr als reale Person, sondern als Zerrbild dargestellt wird?
Die Saarländer müssen sich langsam fragen, was für eine Unperson sie denn mehrfach zum Ministerpräsidenten gewählt hatten, und die Saarbrücker müssten sich wundern, wen sie eigentlich mal als Oberbürgermeister ausgesucht haben. Leider verstellt Missgunst und politisches Scheitern auch einigen früheren Weggenossen von Oskar Lafontaine die Erinnerung. Reinhard Klimmt sagte in einem Interview mit der Süddeutschen im Oktober 2008 über Lafontaine: „ … sein Rücktritt war nichts anderes als ein blöder Blackout, - was er jetzt macht, ist eigentlich nur noch ein groteskes Nachblubbern - er ist unzuverlässig und von einer katholischen Unbekümmertheit.“ Wichtiger sind im Saarland jetzt andere, wie Heiko Maas, der in einem Interview mit der WELT am 3.8.09 meinte: „Lafontaine wird ganz sicher an möglichen Verhandlungen beteiligt sein. Wenn ich mich an seinen Realismus aus früheren Regierungszeiten im Saarland erinnere, muss das noch nicht mal schlecht sein.“ <08.08.2009>
Mit * gekennzeichnete Textstellen sind Links zu den entsprechenden Presseberichten
Mein Kommentar:
Da ich die Sendungen, Peter Frey am 12. Juli 09 in Saarbrücken und Illner intensiv - Runde mit Lafontaine im ZDF am 28.7.2009, selbst als Zuschauer "genossen" habe, will ich hier nur so viel anmerken: "Hätte sich in den 60ger und 70ger Jahren ein (e) Moderator(in) in einer Fernsehsendung in einer dermaßen parteilichen Weise geäußert, seine Fragen in so eindeutiger Erwartungshaltung gestellt, und die Befragten unterbrochen und deren Sätzte in einer Art und Weise beendet, wie dies mit Sicherheit nicht im Sinne des befragten gewesen ist, der/die Journalist(in) hätte am nächsten Tag wegen des Fehlens jeglicher Unparteilichkeit seinen/ihren Hut nehmen müssen.
Auch ich bin inzwischen zu der Überzeugung gelangt, daß sowohl öffentlich-rechtliche als auch private Fernsehanstallten auf Grund ihrer Struktur und Besitzverhältnisse ihre Medienmacht dazu benutzen, um aktiv Politik im Sinne von Medien-, Wirtschaftskonzernen, Großbanken und Versicherungen zu manipulieren.
Leider machen sich eine ganze Menge Printmedien deren Meinung und Darstellung unreflektiert zu eigen, und beteiligen sich damit an einer verbrecherischen Gehirnwäsche und Desinformation der Öffentlichkeit. Faschistoid-gleichschalterische Tendenzen, nach Gusto des Medien-Zars Berlusconi, machen sich eben auch schon in Deutschland breit.
Die so genannte Moderatorenelite zeichnet sich durch unfäre Parteilichkeit aus; Anstand und Achtung vor der Meinung von anders denkenden Minoritäten und Schwächeren fehlen ihnen. Das Grundgesetz kennen sie nur, so fern es um eigene Vorteile geht.
<fkbheu, BME 078.08.2009>
Die Medien tragen Mitschuld
Methoden der Berichterstattung am Beispiel des G8-Gipfels
Die modernen Massenmedien tragen eine große Schuld an den Auswüchsen während ansonsten friedfertiger Demonstrationen, weil sie im Vorfeld in penetranter Weise immer wieder Spekulationen darüber in die Öffentlichkeit tragen, wie militant eine Kundgebung/Demonstration wohl werde und wie viele Verletzte sie wohl hervorbringe.
Damit signalisieren die Medien den wenigen militanten Demonstranten, wie gerne sie blutrünstige Bilder übertragen möchten. Hinterher bekunden die Medienfürsten in heuchlerischer Entrüstung ihr Bedauern und verurteilen die Ausschreitungen, die sie mit ihrer unverantwortlichen Berichterstattung im Vorfeld erst so richtig angeheizt haben.
In ihrer Quotengeilheit verlassen Medien häufig den Weg der Objektivität und betreiben massive Desinformation. Die Damen und Herren in den Medienanstalten und Pressehäusern gestallten ihre Berichterstattung nach den Regeln der unterschwelligen Werbung und lenken damit die Ereignisse in eine bestimmte Richtung. - Das Reichspropagandaministerium läßt grüßen.
Ist ihnen schon einmal aufgefallen, daß auch in den großen Podiumsdiskussionen, neudeutsch "Talk-Shows", ganz selten einmal Betroffene zu Wort kommen, während die Verursacher von Mißständen und Hersteller von "Sozialen Sprengbomben" ungestört ihren sozialpolitischen Schwachsinn bis hin zur Menschenverachtung von sich kotzen dürfen. Aber das Wahlvolk wird ja auch nur gebraucht um deren eigenen Wohlstand abzusichern. Talk-Shows sind die Bühne, auf der all jene ihre geistigen Fäkalien verbreiten dürfen, die nie von dem betroffen werden, was sie verursacht haben, und über das sie sich mit Expertenstatus äußern dürfen.
Kann es nicht sein, daß die vielen "Friede, Freude, Eierkuchen Sendungen" und die so genannten "Reality-Shows" dem Zuschauer eine heile Welt vorgaukeln sollen, damit er die Abscheulichkeiten der Lebenswirklichkeit in seiner persönlichen Lebensumgebung nicht mehr wahrnimmt? Die seichten und verblödenden Unterhaltungssendungen in Kombination mit einer geistlosen und unterschwelligen Backsteinwerbung dienen allein dem Zweck, die Durchschnittsbevölkerung zu willenlosen und unkritischen Verbraucher zu formen. Nachdenken ist völlig unerwünscht und stört den Konsum.
Das ganze Eiapopeia vom idyllischen, friedlichen Leben, in dem alles gut endet, nur eine große Desinformations- und Verblödungskampagne?
Für eine hohe Quote ist Medien eben alles recht!
Ich habe natürlich auch im Zweiten, mit dem man alles besser sieht etwas gelernt, weshalb ich hier mit den Worten schließe: "Alles wird gut, besser, am besten..!!!" - gelle, Frau Ruge?
Euer Hofnarr Karl, 12.06.2007
Hier wir ständig gebaut
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